Podcast
Auf dem Weg als Anwält:in
Duri Bonin reflektiert mit Gästen über Fragen rund um die Arbeit als Anwalt und Strafverteidiger: Was macht eine gute Anwältin aus? Wie organisiert man die Anwaltstätigkeit? Wie handhabt man den Umgang mit Klienten, Gegenanwälten, der Polizei, der Staatsanwaltschaft und den Gerichten? Was zeichnet ein gutes Plädoyer aus? Wie legt man sich eine Verteidigungsstrategie zurecht? Der spannenden Fragen sind vieler. Es ist ein Weg ins Urmenschliche, manchmal gar Allzumenschliche. Abobutton klicken und keine Folge verpassen.
#35 Ein wütender Staatsanwalt
Sandra muss erfahren, dass IncaMail-Einschreiben nicht gefahrlos sind: Innert Sekunden nach Empfang eines digitalen Einschreibens greift der Staatsanwalt zum Hörer und bringt unmissverständlich
sein Missfallen zum Ausdruck. Sein Zorn entzündet sich am Umstand, dass die Verteidigung während eines Beschwerdeverfahrens (gegen eine Haftanordnung) den Fortgang der Ermittlungen fordert. Seine telefonische Botschaft bedeutet in der Quintessenz: Wehrt euch nicht, sonst arbeite ich nicht. Diese fragwürdige Einstellung dem rechtsstaatlichen Verfahren gegenüber, wie damit umzugehen ist und weshalb alles wohl nicht so heiss gegessen wie gekocht werden wird, diskutieren Sandra und Duri Bonin.
Weitere Podcastreihen von Duri Bonin
- Auf dem Weg zur Anwältin
- Interview aus dem Gefängnis
- Fragen den Anwalt
- Mit 40i cha mers mit de Tiger
- Strafverteidigung
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#34 Eskalation bei einem Einsatz
Sandra begleitet eine Mandantschaft zur Übergabe von Gegenständen. Von der ersten Sekunde an läuft dann aber die Übergabe aus dem Ruder: Es kommt zu massiven Beschimpfungen und mehr. Sandra berichtet, was es bedeutet, derart angegriffen zu werden, weshalb man die Intensität des Angriffs zunächst überhaupt nicht realisiert, wie sie im Nachgang damit umgegangen ist und welche Lehren sie daraus zieht. Duri Bonin zeigt sich schockiert, konfrontiert Sandra mit ihrer Bagatellisierungstendenz und berichtet von eigenen derartigen Erfahrungen.
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- Interview aus dem Gefängnis
- Fragen den Anwalt
- Mit 40i cha mers mit de Tiger
- Strafverteidigung
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#33 Das Leiden der Geschädigten
Sandra und Duri Bonin unterhalten sich über die Vertretung von Geschädigten. Weshalb sich Gerechtigkeit in einem Strafprozess nur schwer herstellen lässt, wie wichtig es ist, dass innert nützlicher Frist ein Strafurteil gefällt wird, was der Umgang mit Opfern für den Anwalt bedeutet und wie damit umzugehen ist, sind Themen, welche diskutiert werden.
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- Auf dem Weg zur Anwältin
- Interview aus dem Gefängnis
- Fragen den Anwalt
- Mit 40i cha mers mit de Tiger
- Strafverteidigung
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#32 Einfühlen in den Beschuldigten
Ausgehend vom Problem, ob das Erklären von Einvernahme-Aussagen durch den Dolmetscher vor dem kulturellen Hintergrund angeht und inwiefern dadurch gar das Anwaltsgeheimnis tangiert sein könnte, kommen Sandra und Duri Bonin auf die Schwierigkeit und Bedeutung zu sprechen, einer inhaftierten Person die Verfahrensabläufte mit den involvierten Behörden (Zuständigkeit von Polizei, Staatsanwaltschaft und Zwangsmassnahmengericht) verständlich zu machen und die sich mit jeder Einvernahme sowie Haftanhörung aufbauenenden und abfallenden Hoffnungen vor Augen zu führen und nötigenfalls aufzufangen.
- Zum Ablauf bei Verhaftung und Anordnung Untersuchungshaft siehe Untersuchungshaft – Ein Leitfaden für die Praxis
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- Interview aus dem Gefängnis
- Fragen den Anwalt
- Mit 40i cha mers mit de Tiger
- Strafverteidigung
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#31 Strategiebesprechung für Haftanhörung
Sandra und Duri Bonin diskutieren die Strategie und Erfolgsaussichten für eine anstehende Haftanhörung. Zunächst geht es um die Frage, für was konkret ein dringender Tatverdacht bejaht werden kann und was (zumindest vorderhand) blosse Vermutungen sind, wofür mangels konkreter Anhaltspunkte der dringende Tatverdacht nicht begründet werden kann. In diesem Zusammenhang gilt es das Augenmerk kritisch auf die Qualität der vorliegenden Beweise zur richten. Weiter dreht sich die Diskussion um die Frage, ob sich für Diebstähle von Gegenständen im Gesamtwert von Fr. 1’300.– eine Inhaftierung rechtfertigen lässt und gegebenenfalls für wie lange. Es ist dies die Frage der Verhältnimässigkeit: Je bedeutender sich das Strafverfolgungsinteresse im konkreten Fall erweist, desto eher dürfen die weiteren öffentlichen (Grundrechte wie die persönliche Freiheit, Privatsphäre, etc.) sowie privaten Interessen eingeschränkt werden. Das Gespräch endet mit Überlegungen zum taktischen Vorgehen während der Haftanhörung und der bestehenden Praxis der Zwangsmassnahmengerichte.
- Wer sich vertieft mit der Thematik der Untersuchungshaft auseiandersetzen möchte, sei auf das Buch Untersuchungshaft – Ein Leitfaden für die Praxis verwiesen
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- Fragen den Anwalt
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- Strafverteidigung
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#30 Die Polizei warnt die Verteidigung vor dem Beschuldigten
13.9.19
Sandra schildert zunächst ihre Eindrücke anlässlich ihrer ersten Anhörung vor dem Zwangsmassnahmengericht. Lange können sich Duri Bonin und Sandra aber nicht bei diesem Thema aufhalten, steht doch schon die nächste Einvernahme an. Auf dem Polizeiposten erscheinend, empfiehlt ihnen die Polizei, nicht zum Beschuldigten in die Zelle zu gehen, dieser sei hoch gefährlich und habe zudem Tuberkulose. Duri und Sandra unterhalten sich über den Umgang mit solch schwierigen Situationen und weshalb etwas mehr Fingerspitzengefühl von Seiten der Strafverfolgungsbehörden (Polizei, Staatsanwaltschaft) wünschenswert wäre, wenn das Institut der „Pflichtverteidigung“ den beschuldigten Personen erläutert wird.
#29 Wie läuft eine Anhörung vor dem Zwangsmassnahmengericht ab
12.9.19
Heute hat Sandra ihre erste Anhörung als Strafverteidigerin vor dem Zwangsmassnahmengericht (ZMG) Zürich. Das Zwangsmassnahmengericht ist diejenige Behörde, welche darüber entscheidet, ob eine Person in Untersuchungshaft versetzt wird. Sandra erkundigt sich deshalb bei Duri Bonin, wo und wann man die Untersuchungsakten studiert, sich mit dem Klienten bespricht und wie die Anhörung abläuft. Duri erläutert ihr, dass man während der Anhörung wie hinter einer Hockeybande dem Haftrichter gegenüber sitzt. Wichtig sei, dass man dem Klienten wie auch dessen Angehörigen erklärt, worum es bei einer Haftprüfung gehe: Es werde nicht über Schuld oder Unschuld verhandelt, sondern ausgehend von der Diskussion, ob ein genügender (sog. dringender) Tatverdacht vorliege, diskutiere man über die Haftgründe (Fluchtgefahr, Kollusionsgefahr, Wiederholungsgefahr, Ausführungsgefahr). Schliesslich gelte es noch zu prüfen, ob die Inhaftierung den konkreten Verhältnissen angemessen erscheint (sog. Verhältnismässigkeit).
- Wer sich vertieft mit der Thematik der Untersuchungshaft auseiandersetzen möchte, sei auf das Buch Untersuchungshaft – Ein Leitfaden für die Praxis verwiesen
- Anwaltskanzlei von Duri Bonin und Sandra
- Titelbild bydanay
#28 Unser Pikett Strafverteidigungs-Einsatz
10.9.19
Um 7 Uhr kam bereits der erste Anruf während dem Pikett Strafverteidigungs-Einsatz von Sandra und Duri Bonin. Die Polizei hatte zuvor eine Person aus dem Bett wegen des Verdachts auf Betäubungsmittelhandel verhaftet. Dank Sandra’s spanisch Kenntnissen war es möglich, vor der Einvernahme mit dem Klienten ohne den von der Polizei aufgebotenen Dolmetscher zur sprechen. Duri und Sandra unterhalten sich über die Ausnahmesituation, in welcher eine verhaftete Person in diesem Moment ist, die Schwierigkeit bei einem solchen Erstkontakt ein Vertrauensverhältnis aufzubauen und die psychologisch ungünstige Situation, wenn hierbei auf einen Dolmetscher zurückgegriffen werden muss, welcher danach in der Einvernahme übersetzt. Weiter unterhalten sie sich darüber, wie schwierig es ist, die Aussage zu verweigern. Diesem ersten Pikett-Einsatz folgte am Nachmittag eine Einvernahme bei der Staatsanwaltschaft und am Abend bei der Polizei am Flughafen wegen des Verdachts auf bandenmässigen und gewerbsmässigen Diebstahl. Duri war deshalb erst kurz vor 23 Uhr Zuhause. Sandra hatte die Einvernahme früher verlassen, ist dann aber nicht etwas schlafen gegangen, sondern hat an einer Stellungnahme für eine Anhörung vor dem Zwangsmassnahmengericht gearbeitet, welche Duri dann kurz vor Mitternacht dem Gericht einreichen konnte. Kurzum: Ein langer und aufregender Tag. Und morgen geht’s gleich weiter…
#27 Vor dem ersten Einsatz im Pikett Strafverteidigung
9.9.19
Zurück aus den Ferien geht es für Sandra gleich so richtig los: Es steht ihr erster Pikett Strafverteidigung-Einsatz zusammen mit Duri Bonin bevor. Wir unterhalten uns darüber, was Sandra von diesem „Notfalldienst“ erwartet. Mit dem Pikett Strafverteidigung stellen wir Anwälte an 365 Tagen während 24 Stunden sicher, dass eine verhaftete Personen das Recht auch tatsächlich wahrnehmen kann, jederzeit einen Anwalt beizuziehen, also bspw. schon vor der ersten Einvernahme durch die Polizei oder Staatsanwaltschaft (sog.
).
Anwalt der ersten Stunde
#26 Anwaltlicher Umgang mit Kinderpornografie
11.9.19
Von der Staatsanwaltschaft sind Akten mit kinderpornografischem Inhalt zugegangen. Sandra erzählt, wie es einem ergeht, wenn man von Berufs wegen solche Bilder betrachten muss, wie sie sich abgrenzt und was diese mit einem macht. Weiter unterhalten sich Duri Bonin und Sandra über die Gefahr, im Anwaltsberuf auszubrennen.