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Gewusst wie
Strafverteidigung – Möglichkeiten und Grenzen
Damit Strafverteidiger:innen ihre Aufgabe erfüllen können, stehen ihnen folgende Rechte zu: Freier und unüberwachter Kontakt mit der beschuldigter Person. Strafverteidiger:innen können, auch wenn die beschuldigte Person in Untersuchungshaft ist, ungestört und unbeaufsichtigt mit dem Mandanten mündlich, schriftlich und per Video kommunizieren. Strafverteidiger:innen muss genügend Zeit zur Vorbereitung der Verteidigung eingeräumt werden. Sie haben unbeschränkte Einsicht in die Untersuchungsakten, denn sie benötigen zur Wahrnehmung ihrer Aufgabe umfassenden Information über alles, was Gegenstand der Strafuntersuchung ist. Strafverteidiger:innen dürfen an den Einvernahmen der beschuldigten Person und der Zeugen:innen teilnehmen und können Ergänzungsfragen stellen. Sie können Beweisanträge zugunsten der beschuldigten Person stellen. Strafverteidiger:innen haben
Weshalb brauche ich einen Strafverteidiger?
Heute gilt es in der Schweiz als selbstverständlich, dass alle beschuldigten Personen für ihre Strafverteidigung einen Rechtsanwalt beiziehen können. Die Polizei muss bei der ersten Einvernahme auch auf dieses Recht hinweisen (Art. 158 StPO). Einvernahme ohne diesen Hinweis sind nicht verwertbar. Weshalb brauche Ich einen Strafverteidiger? Ich bin doch unschuldig Dies ist zum Schutz der beschuldigten Personen, da diese der Polizei und Staatsanwaltschaft massiv unterlegen sind. Wenn man ein ernstes gesundheitliches Problem hat, kommt auch niemandem in den Sinn, dies ohne professionelle Hilfe zu lösen. Als besonders wichtig erweist sich diese Unterstützung durch einen/eine Strafverteidiger:in insbesondere, wenn Untersuchungshaft in Frage
Verdacht auf strafbares Verhalten im Zusammenhang mit den Credit Suisse-Greensill-Fonds
Was ist falsch gelaufen? Greensill Capital ist ein britisches Finanzdienstleistungsunternehmen, welches Supply-Chain- Finanzierungen anbot. Die Credit Suisse bewarb und betreute diverse dieser Fonds als Portfoliomanager. Unter anderen handelt es sich hierbei um den Credit Suisse (Lux) Supply Chain Finance Fund, welcher als voll versicherte, risikoarme, diversifizierte Anlage angepriesen wurde. Da das Kreditrisiko für ausstehende Zahlungen von bereits gelieferten Waren durch eine Versicherung abgedeckt werden kann, ist dies grundsätzlich richtig, vorausgesetzt man hat eine Versicherung (konkret agierte die von der Tokio Marine übernommene BCC Trade Credit Pity Ltd als Hauptversicherungsgesellschaft), handelt den Versicherungsbedingungen gemäss und diversifiziert. Stand heute scheint gesichert, dass
Verhandlungsunfähigkeit und Honorarkürzung beim Anwalt
Sandra und Duri Bonin unterhalten sich im Podcast Auf dem Weg als Anwält:In über Verhandlungsunfähigkeit und deren Folgen für das Strafverfahren (Sisitierung oder Einstellung). Weiter ist eine pauschale Kürzung des Anwaltshonorars von 28% Thema und was dies beim Strafverteidiger auslöst. Diskutiert werden das Rechtsmittel hiergegen (Beschwerde innert 10 Tagen nach Erhalt/Zustellung des Urteilsdispositivs) und die Praxis des Zürcher Obergerichts, wonach die Beschwerde gegen die Honorarkürzung bei gleichzeitiger Berufung zur weiteren Behandlung zuhanden des Berufungsverfahrens überwiesen wird. Der Podcast 8 Von Verhandlungsunfähigkeit und 28%-Honorarkürzung findet sich in der Reihe Auf dem Weg als Anwält:In.
Höhe- und Tiefpunkt der ersten Woche als Anwaltssubstitutin
Sandra berichtet im Podcast Auf dem Weg als Anwält:In davon, wie eine Verhaftung ihr Zeitplan für den Mittwochmorgen torpediert hat und wie schwierig es gewesen ist, in der Hektik die nötigen Informationen erhältlich zu machen. Ein solches ist gemäss Duri Bonin wichtig, da nur mit sofortiger Beharrlichkeit an der richtigen Stelle vor der ersten Einvernahme ein Fuss in die Strafuntersuchung zu kriegen ist. Als eindrücklicher Höhepunkte der ersten Woche macht Sandra sodann den Gefängnisbesuch aus. Dies verleitet Duri zu einer Kritik an der Praxis der Zwangsmassnahmengerichte und am Fehlen von staatlichen Hilfestellungen für Angehörige von Inhaftierten. Sandra’s Tiefpunkt der Woche
Der erste Gefängnisbesuch
Der erste Gefängnisbesuch führt Sandra ins Untersuchungsgefängnis Zürich. Im Podcast Auf dem Weg als Anwält:In schildert sie, wie klein der Besprechungsraum war (4 oder 5 Quadratmeter, ungefähr wie drei Schritte nach vorne und einen etwas grösseren zur Seite – stecken Sie das mal ab und setzen sich zu dritt um ein Tischchen!). Diese dadurch entstehende Nähe und das beengende Gefühl empfand Sandra als „gewöhnungsbedürftig“, zumal da man oftmals der Überbringer unangenehmer Nachrichten ist. Die Schwere des Deliktsvorwurfes (versuchtes Tötungsdelikt) hingegend hat sie nicht abgeschreckt oder gar verängstigt. Der Podcast #6 Der erste Gefängnisbesuch findet sich in der Reihe Auf dem Weg als