#640 Es war nicht nur Beruf, es war auch Berufung

Das Vermächtnis des Strafverteidigers Wladimir Rosenbaum

Wladimir Rosenbaum war ein markanter Anwalt der Zwischenkriegszeit, dessen Karriere von politischen und beruflichen Kontroversen geprägt war. Seine Beteiligung an Waffenlieferungen an die Republikaner im Spanischen Bürgerkrieg führte zu einer Verurteilung zu einer unbedingten Gefängnisstrafe und zum Entzug des Anwaltspatents. In den Tonbandaufnahmen von Bernd Stappert, die im Schweizerischen Sozialarchiv aufbewahrt werden, berichtet Rosenbaum von seinen Erfahrungen im Gefängnis, die ihm paradoxerweise eine tiefere Freiheit und Klarheit vermittelten: Er beschreibt, wie er durch die Haft die strukturellen und moralischen Zwänge des Justizsystems und des Anwaltsberufs aus einer neuen Perspektive betrachten konnte. In seiner Reflexion über die Anwaltstätigkeit beschreibt Wladimir Rosenbaum auch die intensive Arbeitsbelastung und die damit verbundenen persönlichen Herausforderungen. Er zeichnet das Bild eines äusserst anspruchsvollen Berufslebens, das sowohl hohe fachliche Kompetenz als auch grosse persönliche Resilienz erfordert.

Als Strafverteidiger erhält man Einblicke in die unglaublichsten Fälle und arbeitet eng mit sehr unterschiedlichen und spannenden Menschen zusammen. Im Podcast Auf dem Weg als Anwält:in versucht der Anwalt Duri Bonin gemeinsam mit seinen Gesprächspartnern (Beschuldigte, Verurteilte, Staatsanwälte, Strafverteidiger, Gutachter, Opfer, Unschuldige, Schuldige …) zu ergründen, wie diese ticken, was sie antreibt und wie sie das Rechtssystem erleben. Behandelt werden urmenschliche Themen. Bei genauerem Hinsehen findet man Antworten auf eigene Fragen des Lebens und der Gesellschaft.

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