#634 Vorführung in Handschellen: Der erste Eindruck im Gerichtssaal

Rechtliche Folgen des Verzichts auf Ergänzungsfragen bei Konfrontationseinvernahmen

Zunächst wird die vorverurteilende Wirkung bestimmter Umstände im Gerichtsverfahren, insbesondere im Zusammenhang mit dem Central Criminal Court in London, von Duri Bonin und Gregor Münch diskutiert: Sie thematisieren den Umstand, dass die Geschworenen den Gerichtssaal erst betreten, nachdem der Angeklagte, ggf. aus der Haft und in Fesseln, vorgeführt wurde. Denn die Kenntnis hiervon könne die Unparteilichkeit der Geschworenen gefährden. Sie befassen sich sodann erneut mit der Frage, ob einem Mitbeschuldigten Ergänzungsfragen gestellt werden sollen oder ob es taktisch klüger ist, darauf zu verzichten. Hintergrund ihrer Diskussion ist das Bundesgerichtsurteil 6B_563/2023 vom 6. Dezember 2023. Gregor und Duri zeigen sich unsicher bezüglich der Auslegung des Entscheids. Namentlich bereitet ihnen die Erwägung Kopfzerbrechen, dass mit dem Verzicht auf Ergänzungsfragen auch auf das Konfrontationsrecht verzichtet werde. Sie schliessen mit der Feststellung „still confused, but on a higher level“.

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