#304 Vincenz-Prozess: Nach dem Krieg ist jeder ein General

Das Plädoyer der Verteidigung des ehemaligen PR-Beraters der Raiffeisen beinhaltete richtiges Juristenfutter: Es drehte sich um die Frage der Verwertbarkeit von Aussagen nach einem Rollenwechsel vom Zeugen zum Beschuldigten. Bei Beantwortung dieser Frage und den sich daraus ergebenden Konsequenzen hängt es davon ab, ob eine falsche Rollenzuweisung oder veränderte tatsächliche Verhältnisse dazu führten, dass die Rolle gewechselt werden musste. Gregor Münch und Duri Bonin kommen weiter auf das sog. Verteidigerdilemma zu sprechen: Von einem solchen spricht man, wenn die Verteidigung ihren Hauptantrag auf Freisprechung nicht mit Ausführungen über das Strafmass für den Fall einer Verurteilung schwächen will und entsprechend in ihrem Plädoyer auf Ausführungen zur Strafzumessung verzichtet.

Was gäbe es für eine bessere Gelegenheit, als den Strafprozess und die Arbeit der Staatsanwaltschaft, der Verteidigung, der Privatkläger und des Gerichts anhand des Vincenz-Prozesses zu besprechen? Duri Bonin und Gregor Münch pausieren deshalb mit ihrer Besprechung der Strafprozessordnung und begleiten den Prozess in der Causa Raiffeisen vor Ort.

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